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„Future for Fridays? Streitschrift eines jungen „Fridays for Future“-Kritikers“

Clemens Traub hat mit seinem Buch „Future for Fridays? Streitschrift eines jungen „Fridays for Future“-Kritikers“ einen Überraschungserfolg gelandet.

Kritik an den Demonstranten ist selten zu finden, denn die Medien lieben sie. Um so überraschender ist das Interesse an dem Erstlingswerk von Clemens Traub. Es ist noch nicht lange her, dass er selbst bei den Freitags-Demonstrationen dabei war.

Jetzt, mit 22 Jahren und mehr Distanz zu der Bewegung, sieht er auch die Folgen in der Gesellschaft. Der Politik-Student kritisiert, dass Fridays for Future die soziale Spaltung unserer Gesellschaft aktiv vorantreibt. Er sieht darüber hinaus, dass die Bewegung einen Bürgerkrieg riskiert: Hier die gebildeten Klima-Eliten — dort die tumben Umweltzerstörer.

Klimapolitik müsse sozial gerecht und vernünftig gedacht sein, sagt er. Wer den gesellschaftlichen Zusammenhalt riskiert, werde die Welt nicht retten. Der Student bemängelt, dass es keinen Raum für differenzierte Zwischentöne und einen sachlichen Meinungsaustausch gibt. Er kritisiert die moralische Überheblichkeit seiner großstädtischen Freunde.

Clemens Traub wohnt in Mainz, ist Mitarbeiter bei ZDF heute und Mitglied der SPD. Seinen Freundeskreis beschreibt der Student als sehr grün: „großstädtisch, linksliberal, hip. Ärztinnentöchter treffen darin auf Juristeninnensöhne.“

„Klimaschutz war mir schon immer ein Herzensanliegen. So war ich anfangs ein begeisterter Unterstützer der FfF-Bewegung. Mittlerweile bin ich ernüchtert und enttäuscht. Denn die Bewegung hat viel zu oft vermeintliche Klimasünder an den Pranger gestellt und sich in vergifteten Schuldvorwürfen verloren: Hier die gebildeten Klima-Eliten – dort die Tumben Umweltzerstörer. Wer so den gesellschaftlichen Zusammenhalt riskiert, wird die Welt nicht retten!“, postet er bei Facebook.

Ein etwas längerer Textauszug „Fridays for Future ist die Rebellion der Privilegierten“ ist in der Leseprobe zu finden.

Ich erinnere mich noch ganz genau, wann ich das erste Mal von »Fridays for Future« hörte: am 25. Januar 2019 – natürlich einem Freitag. Ein stressiges Semester neigte sich dem Ende zu. Die Prüfungen standen kurz bevor, also würde ich nicht feiern gehen, sondern noch etwas fernsehen und dann früh ins Bett gehen.
Eher zufällig landete ich um Punkt acht Uhr bei der »Tagesschau«. Ein Beitrag zeigte eine farbenfrohe Versammlung von Schülern in Berlin. Mehr als 10.000 Jugendliche schwänzten die Schule und demonstrierten stattdessen gemeinsam für die Rettung unserer Erde. Auf Schildern standen originelle Sprüche wie: »Auf dieser Titanic fehlt nur noch die Panik« oder »Kurzstreckenflüge nur für Insekten«. Die Bewegung nannte sich »Fridays for Future«, und noch auf meinem Sofa informierte ich mich, neugierig geworden, über ihre genauen Ziele, Anliegen und natürlich über die nächsten Demonstrationen.

Voller Vorfreude nahm ich nur wenige Wochen später an meiner ersten Kundgebung in Frankfurt am Main teil. Ich erinnere mich daran, wie sehr mich die schiere Größe der Demonstration überwältigte, Tausende junge Menschen gingen für das Klima auf die Straße. Die ansonsten eher graue Bankenstadt verwandelte sich von jetzt auf gleich in ein buntes Farbenmeer: überall, wohin man schaute, kreative Protestschilder. So schön wie an diesem Tag hatte ich Frankfurt noch nie erlebt.

Alles fühlte sich irgendwie richtig an. Und vor allem: Wir standen auf der richtigen Seite, daran gab es für uns gar keinen Zweifel. Die Welt ein für alle Mal zu einem besseren Ort zu machen, das verband an diesem Tag Tausende Menschen meiner Generation. Es war unbeschreiblich schön, Teil von etwas ganz Großem zu sein. Dieses Gefühl hatten wir an diesem Tag, glaube ich, alle.

In den ersten Wochen danach war es dann wie ein einziger Rausch, den wir jeden Freitag aufs Neue wiederholten. Im Nachhinein betrachtet ist es deshalb umso erstaunlicher, wie schnell Zweifel und Enttäuschung an die Stelle meiner anfänglichen Identifizierung mit »FfF« traten. Und heute bin ich weit davon entfernt zu glauben, dass »FfF« ein Segen für unsere Gesellschaft oder auch nur für meine Generation ist!

Auszug aus der Leseprobe Clemens Traub, Future for Fridays?

Eine lesenswerte Rezension zu dem Buch hat Stefan Laurin, Ruhrbarone, geschrieben.

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